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Habt ihr auch schon einmal diese phantastischen Landschaftsbilder gesehen und euch gefragt, wie der Fotograf es geschafft hat genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein?

Er hat das Bild geplant!

Nun mögt ihr euch fragen, wie plant man ein Landschaftsbild? Man fährt hin und fotografiert – was gibt es da groß zu planen? Gut – man muss die Strecke kennen und eine Kamera dabei haben, thats it…

Dazu möchte ich anmerken – das ist weit gefehlt.

Am Anfang steht die Idee – WAS möchte ich fotografieren? Einen Sonnenaufgang? Einen Sonnenuntergang? Ein spezielles Ereignis? Oder möchte ich mich überraschen lassen und schauen, was ich auf meiner Wanderung finde? Im letzteren Fall gilt es nur die Strecke zu planen,

Hierzu verwende ich in erster Linie die Outdoor-App “Komoot”, durch Tausende von Nutzern findet man hier sehr viele Tourenvorschläge, die sehr oft mit Bildern von Besonderheiten auf der Strecke gespickt sind. Neben wichtigen Informationen über Länge und Schwierigkeit der Strecke, erhält man auch eine Übersicht über die Höhenmeter und die Wegbeschaffenheit, voraussichtliche Dauer und Wetterinformationen. Mann kann sich Touren vorschlagen lassen oder sich selber zusammenstellen.

Hat man sich eine Tour herausgesucht, kann man sich über Google Maps zu Startpunkt navigieren lassen, hierzu stehen die AutoRoute oder eine Anreise mit dem Öffentlichen Nahverkehr zur Auswahl. Weiterhin besteht die Möglichkeit sich auf der Strecke navigieren zu lassen, ähnlich wie bei der Straßen Navigation gibt die App Anweisungen wie, “in 100 Meter biegen sie links in den Waldweg ein”. Dies funktioniert recht gut, natürlich am Besten, wenn man sich das Kartenmaterial der Tour vorher runtergeladen hat und man nicht auf ein Mobilfunknetz angewiesen ist. Vorteil dieser Navigation, man kann sich ganz und gar auf die Umgebung konzentrieren, auf die Familie, den Hund – oder in meinem Fall, viel zu oft, auf interessante Fotomotive… 

Hier geht es zur Webseite von Komoot

Wer Komoot schon nutzt, hier findet ihr mein Profil:

Komoot – RausausdemHaus

 

Möchte ich allerdings etwas spezielles fotografieren, dann bedarf es ein wenig mehr Planung. Zum Einen muss ich das Motiv finden. Hier können die Bilder der Komootnutzer helfen, oder ich nutze eine App auf meinem Handy, um mir tolle Locations vorschlagen zu lassen.

Dazu bieten sich zum Beispiel “Locationscout” oder “SpotD” an, bei denen bekannte, oder spektakuläre Locations vorgeschlagen werden.

Hier geht es zu LocationScout

Hier geht es zu der App SpotD

Diese Apps schlagen mir fotografische Hotspots vor und ich kann mir anhand der Bilder überlegen, welches Motiv ich mir heraussuche. Teilweise benötigt man einen premium Account um alle Funktionen nutzen zu können, allerdings ist das nicht zwingend notwendig. Ich persönlich nutze lediglich die kostenlosen Features, da ich sie nur als Inspiration nehme.

Oft schwebt mir jedoch schon ein Bild vor und ich habe eine grobe Vorstellung davon was ich wo fotografieren will. Dann gilt es nur noch den richtigen Zeitpunkt zu finden. Natürlich werde ich nicht versuchen ein Schneebild im Sommer zu fotografieren, aber das Wetter ist ein entscheidender Faktor. Jeder Wanderer weiß, dass er sich vor dem Start der Tour über das voraussichtliche Wetter auf der Strecke informiert, schon alleine um seine Bekleidung anzupassen. Und jeder von uns hat seine bevorzugte Wetter-App, daher gehe ich jetzt hierauf nicht weiter ein.

Allerdings ist nicht nur das Wetter für ein gutes Landschaftsbild entscheidend, sondern auch der Zeitpunkt. Wann geht die Sonne, wo auf? Von wann bis wann dauert die goldene Stunde an? Um wieviel Uhr steht die Sonne hinter diesem Baum, den jenem Gebäude?

Gerade dieses Wissen ist für das perfekte Bild entscheidend, gerade wenn die Location nicht gerade “um die Ecke” liegt. Ich nutze hierfür die App “PhotoPills”, die es sowohl für Android, als auch für das IPhone gibt.

 

Die App bietet mir die Möglich den Sonnenstand anzeigen zu lassen. Wenn ich also die Location gefunden habe, suche ich sie mir auf der Google Maps Karte heraus. Dann erstelle ich einen neuen Plan und wähle das Datum aus. Im Anschluss zeigt mir PhotoPill genau an, wann die Sonne an welchem Ort stehen wird. Ich weiß wann die blaue Stunde beginnen wird und wann sie in die goldene Stunde wechselt. So habe ich die Möglichkeit zur richtigen Zeit vor Ort zu sein.

Hier geht es zur App: PhotoPills

 

Als Beispiel möchte ich hierfür mein Titelbild nehmen. Es ist zum Sonnenaufgang in der Wahner Heide bei Köln entstanden. Erst habe ich mir über Google Maps den ehemaligen Truppenübungsplatz angeschaut. Da ich schon ein paar Mal dort war, wusste ich ungefähr wo ich hin wollte und der entsprechende Wanderparkplatz war schnell gefunden. Über die App wusste ich auch, wann die Sonne über der Heide aufgehen wird und wo in etwa ich meinen Kamerastandpunkt zu wählen hatte.

Das Bild ist am 11. September 2020 entstanden. Die blaue Stunde fing um 06:27 Uhr an, die goldene Stunde um 06:40 Uhr.

Also wurde am Abend vorher die Kameraausrüstung vorbereitet und gepackt. Der Wanderparkplatz ist mit dem Auto etwa 30 Minuten von mir entfernt und ich benötige zu Fuß bis zum Fliegenberg etwa 10 Minuten, daher hatte ich mir vorgenommen eine halbe Stunde vor Beginn der goldenen Stunde vor Ort zu sein. Der Wecker wurde auf 04:30 Uhr gestellt, ein schneller Kaffee gemacht und losgefahren.

In der Heide angekommen wurde der angepeilte Kamerastandort genauer unter die Lupe genommen und das Stativ aufgebaut. Dann musste es relativ schnell gehen, da der Sonnenaufgang nicht wirklich lange dauert….

Ihr seht, wer besondere Bilder haben möchte, der sollte vorbereitet sein – sie entstehen nicht im Vorbeilaufen.

 

Ich hoffe ich konnte euch ein paar Inspirationen geben und ihr macht euch bald wieder #rausausdemhaus