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Heute möchte ich euch von meinen Erfahrungen vom Landschaftsfotografie Workshop mit Sven Herdt in Berchtesgaden berichten.

 

 

Ich war vom 11. – 15.9.22 mit Sven Herdt und einer Gruppe  anderer ambitionierten Hobbyfotografen im Berchtesgadener Land und Österreich unterwegs.

 

Ausgangspunkt und “Basis-Lager” unserer Touren war die Pension Gregory  in Schönau am Königssee.

 

Die familiengeführte Pension ist im bayrischen Landhausstil eingerichtet und bietet ausreichend Komfort. Allerdings ist das eher unwesentlich, da es in der Landschaftsfotografie ja um Landschaft und Licht geht – und nicht um Design Hotels und Wellness 😊

 

Und um das schönste Licht einzufangen muss man früh unterwegs sein – und kommt meist spät wieder zurück in die Unterkunft.

 

Da ich ja nicht mehr der Jüngste bin – und meine “wilden Jahre” schon ein wenig zurück liegen, war ich dann meist auch froh, wenn ich schlafen konnte 😁

 

Aber nun zum Workshop

 

Los ging es am Sonntag den 11.9.22 mit einem Treffen und einem lockeren Kennenlernen der Teilnehmer.

Ich war sehr froh, dass das Treffen erst um 17:00 Uhr angesetzt war – denn  über 700 KM brauchen ihre Zeit – vor Allem im Rückreiseverkehr der bayrischen Urlauber.

 

In Schönau angekommen bezogen wir unsere Zimmer und trafen uns mit Sven Herdt.

 

Sven ist ein hervorragender Fotograf, welcher schon auf der halben Welt unterwegs war. Nun gibt er seine Erfahrungen an die Teilnehmer seiner Workshops weiter oder nimmt sie mit auf seine Fotoreisen.

 

Hier geht es zur Seite von Sven Herdt

 

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es zu einer kurzen Tour an den recht bekannten Hintersee bei Ramsau.

 

Wir erkundeten im schwindenden Licht die “Hotspots” des Seeufers und Teile des Zauberwalds, damit wir uns für den anderen Morgen orientieren konnten und uns schon mal ein paar Stellen aussuchen konnten, von wo wir im Morgenlicht unsere Aufnahmen machen würden.

 

Sven gab Tipps zum Bildaufbau und Belichtungseinstellungen, sprach Filter und deren Handhabung an und machte Vorschläge, von wo wir wahrscheinlich die besten Aufnahmewinkel zum Sonnenaufgang hätten.

 

Dabei gelangen schon ein paar schöne Bilder und man konnte sich hervorragend orientieren.

 

 

 

Anschließend wurde im Landgasthof Bodner gegessen und wir konnten den Tag ausklingen lassen..

 

Hier stelle ich euch den Gasthof Bodner vor

 

Am Morgen des 12.9.22 ging es dann vor Sonnenaufgang zurück zum Hintersee.

 

Der ein oder andere Teilnehmer hätte durchaus noch etwas länger schlafen können – aber wer zur blauen Stunde am See sein möchte, muss halt früh aufstehen. Dafür wird man dann aber auch mit spektakulären Bildern belohnt. Also war um 05:45 Uhr Abfahrt.

 

Sven hatte abends lange geschaut, ob die Wetterbedingungen so sein würden, wie wir sie uns vorgestellt haben. Dafür nutze er die App “Viewfindr” des Wetterfotografen Bastian Werner

 

Hier geht es zur Viewfindr App

 

Sven hatte die Bedingungen zu 100% richtig eingeschätzt und  ein schöner Morgennebel stieg über dem See auf. Dabei stand der Vollmond noch satt am Himmel und spiegelte sich im glatten Wasser des Sees.

 

 

 

Anschließend schob sich die Sonne langsam hoch genug um Hochkaltern und Reiter Alm  zu bescheinen und den Morgennebel wunderbar zu erhellen.

 

 

Irgendwann war der Drang nach einem Kaffee und Frühstück dann stärker als der Wunsch weitere Bilder zu machen und wir fuhren zum Frühstück zurück in die Pension Gregory.

 

Nach der Stärkung ging es nach einer kleinen Pause in die Wimbachklamm.

 

In der Wimbachklamm

 

Die knapp 200 Meter lange Klamm kann nur durch ein Dreh Tor betreten werden. Die Münzen hierzu kann man am Automaten beim Souvenirladen am Wimbachlehen erwerben.

 

Vom Parkplatz an der Wimbachbrücke aus sind es etwa 700 Meter zum Eingang der Klamm.

 

 

In der Klamm führt ein Holzsteg an der rechten Wand entlang, welcher spektakuläre Aussichten auf die gegenüberliegende Felswand mit ihren unzähligen kleinen Wasserfällen bietet, die sich in den reißenden Bach ergießen.

 

Die Klamm ist nicht die längste Schlucht und der Bach vermutlich nicht der spektakulärste seiner Art – aber fotografisch ist sie ein kleines Juwel und auch für einen Familienausflug gut geeignet.

 

 

Zur Mittagszeit machten wir uns dann auf den Weg nach Österreich, wo wir zu dem phantastischen Wasserfall nach Gollingen an der Salzach fuhren.

 

Der Gollinger Wasserfall

 

Der Gollinger Wasserfall, der eigentlich Schwarzbachfall heißt – jedoch als Gollinger Wasserfall bekannt wurde, da er in der Gemeinde Gollingen liegt, fällt in einer 25 Meter hohen Stufe in das von moosbedeckten Steinen überzogene Schwarzbachtal um dann weiter zu rauschen.

 

Es wird empfohlen auf dem ausgewiesenen Parkplatz am Ortsrand zu parken, denn am Eingang zum Wasserfall und der Kasse sind nur reservierte Parkplätze vorhanden und es wird nicht empfohlen ohne Genehmigung dort zu parken.

 

Vom Eingang zum Pool des Wasserfalls sind es dann noch einmal etwa 150 Meter. Hier kann man beeindruckende Bilder von dem Fall machen.

 

Wer möchte kann dem Wanderweg weiter folgen und zur sogenannten „Regenbogenbrücke“ oberhalb des Wasserfalls laufen.

 

 

Auch lohnt es sich dem Schwarzbach zu folgen, die ursprüngliche Natur an den Ufern bietet einige Motive.

Maria Gern im Abendlicht

 

Zum Abschluss der Tour steuerten wir die Wallfahrtskirche Maria Gern an.

Die Kirche befindet sich in einem Hochtal nördlich des Ortskerns von Berchtesgaden und ist ein beliebtes Motiv mit dem Watzmann-Massiv im Hintergrund.

 

Die 1708 erbaute barocke Kirche ersetzte die damals schon beliebte Wallfahrtskapelle.

 

Mehr Infos zu der Kirche findet ihr hier:

Die Wallfahrtskirche Maria Gern

 

Wenn das Abendlicht den Watzmann in ein goldenes Licht taucht, kommt die Kirche im Vordergrund wunderbar hervor und bildet einen zarten Kontrast zum schroffen Fels.

 

Der Abend wurde dann bei einer warmen Mahlzeit und einem kühlen Getränk abgeschlossen.

 

Erst eine Kirche, dann zu den Murmeltieren

 

Der Dienstag stand dann im Zeichen der possierlichen Nager auf der Bachlalm in Filzmoos/Österreich.

 

Doch bevor es losging, stand noch kleines Novum auf dem Programm. Zum Sonnenaufgang ging es zur bekannten Kirche in Ramsau, die wir in der blauen Stunde erreichten. Sven wollte dieses beliebte Motiv lange nicht besuchen, da die Kirche sehr oft abgelichtet wird, aber wir konnten ihn dennoch überzeugen.

 

 

Nach dem Frühstück machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Berchtesgaden, wo uns Sven einen Blick auf die Stadt und den Watzmann näher brachte, an dem die meisten Menschen nur vorbei fahren.

 

 

 

Dann ging es endlich in das beliebte Skigebiet Filzmoos in Österreich. Dort angelangt kann man sich entscheiden, ob man die vier Kilometer zur Bachlalm hinaufläuft, oder den Sammelbus nimmt um sich den Aufstieg zu erleichtern.

 

Zum Glück war an diesem Tag nicht allzu viel los auf der Alm, so dass die Murmeltiere nach einiger Zeit aus ihren Bauen kamen und für Nüsse und Möhren posierten.

 

 

 

Die Bachlalm liegt unterhalb des Dachsteins und man hat von hier aus einen spektakulären Blick auf die Bergstation mit dem Skywalk und die schroffen Steilwände, die beeindruckend in den Himmel ragen.

 

 

Mehrere Stunden Tier- und Naturfotografie machen natürlich hungrig und so hielten wir auf dem Rückweg noch bei einem Gasthof an um uns zu stärken.

 

 

Der Königssee

 

Am Mittwoch den 14.09.22 ging es dann aufs Wasser – eine Tour über den berühmten Königssee stand an.

 

Anders als von vielen vermutet leitet sich der Name nicht vom berühmten König von Bayern ab, sondern eher von den Pröbsten des Klosters Stifts Berchtesgaden „Konrad“ ab. So hieß der See bis 1450 noch „Kunigsee“ und der Name wandelte sich dann im Laufe der Zeit zu „Königssee“

 

Der See ist einer des berühmtesten Bergseen Bayerns, der von Watzmann und Hagengebirge eingefasst über den Obersee zum steinernen Meer führt.

 

Schon seit dem 19. Jahrhundert fahren auf dem Königssee nur Elektroboote zur Personenbeförderung. Zu den wenigen Ausnahmen zählen die Wasserwacht und der Berufsfischer. Tiere werden zum Almauf/-abtrieb mit speziellen Lastflößen transporteiert, wie wir an diesem Tag von den Gebirgsjägern vorgeführt bekamen, die an Sankt Bartholomä an diesem Tag ihre Gelöbnisfeier abhielten und ihre Maultiere über den See zu der berühmten Kirche brachten.

 

Wir nahmen das erste Boot nach Salet um wenigstens einen kleinen Vorsprung vor den Touristenmassen zu erlangen, die sich täglich nach St. Bartholomä und an den Obersee bewegen.

 

Auf dem See gab der Bootsführer sein Bestes um das Echo zu demonstrieren – und meine Trommelfelle gaben ihr Bestes um die Misstöne zu ignorieren.

 

Natürlich beherrschte er sein Flügelhorn besser als ich, aber dennoch kamen einige Töne mehr als schief heraus.

 

Allerdings kamen wir nicht wegen der musikalischen Unterhaltung, der religiösen Erleuchtung oder den kulinarischen Verlockungen hierher, sondern wir waren wegen toller Bilder her gekommen.

 

Und tolle Bilder sollten wir machen können…

 

 

Den ersten Stop legten wir an dem berühmten Bootshaus in Salet ein. Dieser „Hotspot“ ist bei Touristen und Instagramern sehr beliebt, da er sich nur ein paar hundert Meter von der Anlegestelle und dem Gasthauses entfernt befindet.

 

Wir liefen nach ein paar Minuten allerdings weiter zur Fischunkel Alm. Der Weg um den See ist an einigen Stellen recht steil und schmal, für geübte Wanderer allerdings nur eine Aufwärmübung und brachte uns in knapp 1,5 Stunden zur Alm.

 

Dort steht meines Erachtens das wesentlich schönere Bootshaus, oder anders gesagt – das Bootshaus an der Almseite des Sees liegt idyllischer und malerischer eingerahmt und präsentiert sich für Fotografen interessanter.

 

 

Natürlich ist selbst dem wahnsinnigsten Werbefachmann des bayrischen Tourismusverbandes nicht eingefallen für Besucher und Fotografen ein Holzhaus in den See zu stellen, damit man ein urtypisches Motiv für die Erinnerungsbilder erhält. Die Bootshäuser werden natürlich dazu genutzt um das Boot und das Material zu schützen, mit der die Fischunkel Alm versorgt wird, da Niemand die Versorgung mit Maultieren und Kiepen durchführen möchte.

 

Alles was die Alm und die dazugehörige Hütte benötigt wird, wie nach Salet oder Sankt Bartholomä, mit dem Boot transportiert.

 

 

Der Obersee ist der Archetyp einer Bergsee Idylle – eingerahmt von Regenbergl und Halsköpfl liegt der See wie ein Juwel vor einem. Das Wasser kräuselte sich gelegentlich unter einer leichten Briese – war aber größtenteils so still, dass sich die Reflexionen der Berge wunderbar zur Bildgestaltung nutzen ließen.

 

 

Auch hier hatte Sven mit seiner Wetterprognose wieder einmal den richtigen Riecher. Es zahlt sich halt aus einen erfahrenen  Fotografen dabei zu haben, der weiß wann man am besten wo sein sollte…

 

 

 

Als wir am späten Nachmittag wieder zurück waren, entschlossen wir uns in Berchtesgaden essen zu gehen, bevor wir uns dem theoretischen Teil des Workshops widmeten.

 

Sven brachte uns seine Art der Bildbearbeitung näher.

 

Natürlich gehen in dieser Beziehung die Meinungen extrem auseinander. Die Einen mögen ihre Bilder gar nicht bearbeitet und wollen die Natur so darstellen, wie sie sie erlebt haben, Andere möchten das Bild zumindest soweit optimieren, dass sie Schatten aufhellen, Höhen abmildern oder Farben etwas verstärken wollen – oder eventuelle Sensorflecken entfernen möchten.

 

Und wiederum Andere verändern ihre Bilder so sehr, dass sie sogar ihre eigene Art Kunst erschaffen.

 

Ich werde keine dieser Arten bewerten – ich finde jeder entscheidet für sich, wie seine Bilder aussehen sollen. Denn jeder Fotograf macht seine eigenen Bilder und hat seine eigenen Vorstellungen.

 

Für mich war die Theoriestunde jedoch sehr informativ, da ich meine Bildbearbeitung optimieren konnte und auch das Ein oder Andere noch lernen durfte.

 

Wer sich für das Thema näher interessiert, dem kann ich den Lightroom Kurs von Sven Herdt nur ans Herz legen.

 

Hier geht es zum Lightroom Videokurs von Sven

 

Natürlich drehte sich die Diskussion während des Workshops auch um das Thema Filter und wie bei der Bildbearbeitung gehen auch hier die Vorstellungen ( und vor Allem die Preisvorstellungen) erheblich auseinander.

 

Sven benutzt als Profi ein Kase System, welches hochwertiges Glas und robuste Magnethalter nutzt, aber sehr hochpreisig ist.

 

Hier geht es zu den Kase Filter

 

Da ich zwar ein Freund von Filtern bin, aber die Landschaftsfotografie für mich ein Hobby und nicht mein Beruf ist, habe ich mich für das System der Firma Rollei entschieden.

 

Die Filter reichen qualitativ zwar nicht an die Filter von Kase heran, jedoch erkenne ich den Unterschied auf meinen Bildern nicht und das System ist erheblich günstiger.

 

Wer sich für das Filtersystem F:X Pro Mark III von Rollei interessiert. Der Shop feiert dieses Jahr seinen 11 Geburtstag und es gibt es auch auf die Filter Rabatte, die für Einige interessant sein könnten.

 

Hier geht es zum Rollei Online Shop

 

Das Beste kommt zum Schluss

 

So sagt man zwar, jedoch kam zum Abschluss ein Abstecher zu den Weißbach Wasserfällen bei Inzell.

 

Diese tollen Wasserfälle erreicht man am besten, wenn man an der B 305 auf Höhe des Gletschergartens  parkt und die Unterführung unter der Bundesstraße nutzt.

 

Anschließend folgt man dem Wanderweg nach links hinab und gelangt so an die Wasserfälle.

 

Sie ergießen sich in mehreren Stufen hinab und bieten einen tollen Anblick – für mich war es ein würdiger Abschluss eines tollen Workshops.

 

 

 

Fazit

 

Der Workshop hat sich für mich absolut gelohnt. Selbst als erfahrener Fotograf kann man immer etwas Neues lernen und der Austausch mit anderen ist stets ein Gewinn. Auch ist es absolut empfehlenswert Jemanden dabei zu haben, der sich in der Gegend auskennt und durch seine Erfahrung weiß zu welcher Uhrzeit ein Motiv am besten zur Geltung kommt.

 

Sven Herdt ist dafür hervorragend geeignet. Als erfahrener Landschaftsfotograf und Workshop Leiter in mehreren Ländern weiß er wovon er spricht – und was mich am Meisten beeindruckt hat, er „leiert“ sein Programm nicht herunter. Zu keiner Zeit kamen wir uns vor, als ob uns etwas „beigebracht“ werden musste.

 

Sven ist ein sehr sympathischer Kerl, der uns an seinen Erfahrungen teilhaben ließ ohne oberlehrerhaft zu wirken. Er liebt einfach die Fotografie und konnte uns mit seinem Enthusiasmus anstecken – und uns nebenbei seine Art der Fotografie nahe bringen.

 

Ich weiß, dass es nicht der letzte Trip mit ihm war – auch wenn ich für meinen Traum ihn auf die Lofoten zu begleiten noch ein wenig sparen muss.

 

Bis dahin hoffe ich, mein kleiner Bericht hat euch gut gefallen und ihr bekommt nun auch Lust euch Raus aus dem Haus zu machen und die Natur zu entdecken.