Es ist Samstag später Nachmittag und wir sind mit den Hunden draußen. Die Sonne verliert nur langsam ihre Kraft und es ist immer noch sehr warm. Was mir sehr entgegen kommt ist für unsere Hunde schon schwerer zu ertragen, da sie ihren Pelz nicht einfach ablegen können, so wie wir eine dicke Jacke ausziehen, wenn es uns zu warm wird.
Noch schlimmer trifft es die Wildtiere, denn wenn die Bäche und Tümpel langsam austrocknen können sie ihre Körpertemperatur nicht mehr mit Wasser herunter regulieren.
Vögel regulieren ihre Körpertemperatur über ihre Beine. Sie schwitzen also nicht, sondern geben Körperwärme über ihre Haut. Wenn sie die also nicht in Pfützen oder am Bach kühlen können, oder sie zu wenig trinken dann überhitzen sie recht schnell.
So erging es wohl auch der jungen Raben-Krähe die auf dem Weg vor uns herum hüpfte und versuchte vor unseren Hunden weg zu flattern – und es nicht schaffte. Der junge Vogel war so erschöpft, dass wir uns entschlossen ihn aufzunehmen und die Tierrettung zu informieren.
Dieses Vorhaben war jedoch leichter beschlossen, als in die Tat umgesetzt. Tierheime sind am Wochenende nicht, oder nur notbesetzt – und die meisten fühlen sich für Wildtiere nicht zuständig.
„Machen Sie ein Foto und suchen sie nach einer Facebook Gruppe für Wildvogelrettung, da posten sie ihr Anliegen und wahrscheinlich wird sich jemand bei Ihnen melden…“
Eine gute Vernetzung mag ja gut sein, aber für Jemanden der mit der Materie nicht ganz so vertraut ist, wirkt dieser Vorschlag wie blanker Hohn.
Da unsere Feuerwache nicht permanent besetzt ist, musste ich tatsächlich den Feuerwehr Notruf anrufen. Dort half man mir zwar weiter, aber innerlich wiederstrebt es mir einen Notruf zu belegen, wenn keine tatsächliche Gefahr für Leib und Leben vorliegt, auch wenn die Kollegen der Leitstelle freundlich und kompetent reagierten.
Letztendlich holte das Ordnungsamt Meckenheim den verletzten Vogel ab und brachte ihn in eine Wildvogelauffangstation.
Für mich war dies jedoch der Anlass mich ein wenig tiefer zu informieren, damit ich bei dem nächsten Fall besser vorbereitet bin.
Für mich wäre dir nächste Anlaufstelle in Zukunft die Wildvogelhilfe Rhein-Sieg:
Wildvogelhilfe Rhein-Sieg
Uckerather Straße
1053783 Eitorf
Tel.: 02243 / 847 35 55
Der BUND rät im Falle eines Fundes zu folgenden Maßnahmen:
Das sollte man unbedingt tun
Bewahren Sie Ruhe und versuchen Sie den Vogel behutsam einzufangen. Im Anschluss sollten Sie das Tier in einem mit Küchenpapier oder einem Handtuch gepolsterten und mit Luftlöchern versehen Karton unterbringen. Holen Sie den Karton herein und stellen Sie ihn an einem ruhigen Ort, an dem sich der Vogel stabilisieren kann. Sollten Ihnen direkt beim Einfangen blutende Wunden auffallen, bringen Sie den Vogel bitte umgehend zu einem vogelkundigen Tierarzt oder einer Wildvogelstation.
Ist dem nicht so, erholen sich die Tiere nach einigen Stunden und werden im Karton wieder aktiver. Schauen Sie nach ca. 4 Stunden, in einem kleinen abgedunkelten Raum, vorsichtig in den Karton. Achten Sie darauf, dass der Vogel nicht aus dem Karton flüchtet. Überprüfen Sie das Tier kurz auf folgende Kriterien:
· der Vogel ist wach
· er hat ein glattes Gefieder an Kopf und Körper
· keine Kopf- oder Schwanzschiefhaltung, seine Flügel hängen nicht herunter
· seine Füße und Zehen befinden sich in einer normalen Stellung
· er zeigt keine Krampfanfälle oder sonstige Lähmungserscheinungen
Sollte der Vogel sich wieder fit und agil verhalten und keine weiteren Auffälligkeiten zeigen, können Sie das Tier in der Nähe des Fundortes wieder freilassen. Andernfalls suchen Sie bitte umgehend einen vogelkundigen Tierarzt oder eine Wildvogelstation auf.
Das sollte man NICHT tun
· Keine Wasserschalen anbieten, es besteht Ertrinkungsgefahr.
· Nicht füttern, nicht tränken, es besteht die Gefahr des Verschluckens.
· Den Vogel nicht häufiger als unbedingt nötig anfassen, sonst erleidet er einen Schock!
· Niemals einen am Boden gefundenen Vogel in die Luft werfen! Ein Vogel der am Boden liegt kann nicht mehr fliegen und würde sich beim erneuten Stoß nur weiter verletzen.
· Keine zusätzlichen Wärmequellen, wie beispielsweise eine Lampe oder eine Wärmflasche an den Karton legen. Stellen Sie den Karton an einen ruhigen Ort mit Zimmertemperatur.
· Ist dem Vogel nicht mehr zu helfen: Keine Maßnahmen ergreifen, wie z. B. Erschlagen. Lassen Sie das Tier von einem vogelkundlichen Tierarzt untersuchen und gegebenenfalls einschläfern.
Ich hoffe ich konnte euch ein paar Möglichkeiten aufzeigen, wie ihr mit einem verletzten Vogel umgeht.
Weitere Anlaufstellen im PLZ Bereich 5 führe ich hier einmal auf:
50733 Köln
· Fledermausauffangstation und Pflege, susanneroer∂arcor.de, T. 0221 9771766, gerne zwischen 8 -22 Uhr! In dringenden Fällen: 015117867470
51399 Burscheid
· Reh-Kitze und adulte Tiere. M. 0176 38 583 439
51427 Bergisch Gladbach
· Eichhörnchen, Bilche. M. 0159 03 077 565
51503 Rösrath
· Greifvogelpflegestation Rösrath, Kammerbroich 67, T: 0173 855 27 64 (Dr. Dirk Sindhu)
53547 Breitscheid-Siebenmorgen
· Förderverein NABU Wildtierpflegestation e.V., Oliver Meier, Rosenstraße 17a, T: 02638 94 92 40
53783 Eitorf (Ortsteil Bach)
· Wildvogelhilfe Rheinland, T: 02243 / 847 35 55, alle Vögel (Ausnahme: Greifvögel): Wasservögel, Schreitvögel, Singvögel, Rabenvögel, (Mauer-)Segler, Schwalben, Tauben u.a. Keine Abgabe von Wildvögeln ohne telefonische Vereinbarung! E-Mail: info∂wildvogelhilfe-rheinland.de
54317 Lorscheid
· private Pflegestelle für Gartenschläfer, Siebenschläfer, Igel. Auch Aufzucht. M. 0176 22 06 32 46
54439 Saarburg
· Wildtierzentrum – Pflege und Artenschutz e.V., fast alle heimischen Wildtiere (keine Wildschweine). T. 06581 99 600 10
55124 Mainz-Gonsenheim
· Wildpark Gonsenheim, nur Greifvögel und Eulen, T. 06131-123350, M. 0176-23311066
56566 Neuwied
· Greifvögel, Zoo Neuwied, Waldstraße 160, T: 02622 904 60
56637 Plaidt
· Wildtierpflegestation Koblenz e.V., Familie Bravetti, T. 0171 47 902 04
56729 Kirchwald
· Wildvogel- und Igelpflegestation Kirchwald e.V., Auf der Bachhell 1, T: 0160 96 71 40 64
57632 Burglahr
· Fledermaus-Auffangstation. M. 015782285144
58695 Menden
· Wildkaninchen, www.bunnyhilfe.de
59457 Werl
· Wildtierschutzverein KiTiNa e.V., Füchse, Wildvögel, auch Greife, www.kitina-werl.de, T. 0160 156 97 23
59505 Bad Sassendorf – Lohne
· Telefon 02921 528 30 (AG Biologischer Umweltschutz), Greifvögel und Eulen
59510 Lippetal
· private Auffangstation für Eichhörnchen, M. 0162 6321540
59889 Eslohe (OT Bremke)
· Privatstation Eslohe: Eichhörnchen und Bilche (Siebenschläfer, Gartenschläfer, Haselmaus u.a.), M. 0157 85 331 137
· Privatstation Sauerland: Feldhasen, M. 0157 85 331 137
· Wildtierhilfe Sauerland e.V.: Wildvögel, Greifvogel, Fledermausschutz , Marder. M. 0157 85 331 137
Für andere Regionen informiert euch bitte im Internet, z.b auf der Seite http://www.wildtierschutz-deutschland.de