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Wer an eine Burg denkt, stellt sich ein altes Gemäuer vor, er denkt an Ritter, Tapferkeit und Tugend. Er stellt sich vielleicht vor wie der tapfere Recke die holde Jungfer rettet. Vielleicht denkt er auch an heldenhafte Schlachten, donnernde Pferde in einem Turnier oder an einen Minnesänger, der seinen Gesang vorträgt.

Die Ordensburg Vogelsang

Die Ordensburg Vogelsang erfüllt keine dieser Vorstellungen, sie wurde von der NSDAP als Schulungszentrum für zukünftiges Führungspersonal der Partei (Kader) konzipiert. Nach den Vorstellungen  der Nationalsozialisten wurde die Ordensburg nach dem Vorbild einer Deutschordensburg des deutschen Ritterordens konzipiert.

Ursprünglich war die Ordensburg für 500 Gäste und 500 Bedienstete ausgelegt, es wurden jedoch nicht alle Gebäude fertig gestellt, so dass heute von den ursprünglichen Bauten nur der Eingangsbereich mit den Türmen, das Gemeinschaftshaus mit dem Adlerhof, die Burgschänke vier Hundertschaftshäuser und mehrere Kameradschaftshäuser, die Sportanlagen mit dem Schwimmbad und der Thingplatz übrig sind.

Nach Fertigstellung und Einweihung der Ordensburg im Jahre 1936 gestaltete sich der Tagesablauf der “Ordensjunker” mit viel Sport und “Ertüchtigungsübungen”, Vorlesungen in Rassenkunde, Geo-Politik und den erweiterten Grundlagen der Nationalsozialistischen Ideologie.

Hier sollten keine Wehrmachtsoffiziere oder SS-Führer ausgebildet werden, sondern die Zukunft der Partei herangezüchtet werden.

1939 wurde die Ordensburg jedoch der Wehrmacht übergeben und der Schulbetrieb eingestellt. Die Ordensburg diente dann als Truppenunterkunft, vornehmlich für den Westfeldzug 1940 und die Ardennenoffensive 1944

 

Camp Vogelsang

Nachdem die britische Armee von einem Abriss der Ordensburg abgesehen hatte, nutze sie das Gelände als Truppenübungsplatz. Im Zuge dieser Nutzung mussten die Bewohner des Ortes Wollseifen ihr Dorf räumen, heute steht von dem Ort lediglich noch die Kirche und die Volksschule.

Im Jahre 1950 übergab die britische Armee die Ordensburg und den Truppenübungsplatz an die belgischen Streitkräfte, die “Camp Vogelsang”, die die Kaserne und der Truppenübungsplatz bis 2005 nutzen,

Die zivile Nutzung in der heutigen Zeit

Heute befinden sich in der, als “Internationaler Platz” deklarieren Anlage, die Verwaltung des Nationalparks, das DRK Museum und als Hauptbestandteil der Aufarbeitung der Geschichte, die NS-Dokumentationsstelle mit der Ausstellung “Herrenmenschen” und anderen sehr interessanten Ausstellungen.

Hier geht es zu den Bildern der Ordensburg

 

Wer sich über die Ausstellungen im Dokumentationszentrum und des Nationalparks informieren möchte, der kann dies hier tun.

Webseite Vogelsang IP

Da der Nationalpark mit der Urfttalsperre, die Dreiborner Höhe mit der Wüstung Wollseifen und den Weiten Flächen geradezu zum Wandern einlädt, verlinke ich hier eine Collection von Komoot:

Hier findet ihr ein paar Wanderung rund um Vogelsang

Ich hoffe ich habe euch jetzt neugierig auf einen Besuch in Vogelsang gemacht und ihr besucht die Ordensburg bald einmal – also, macht euch #rausausdemhaus.