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Ich möchte euch heute erneut in die Vulkaneifel entführen und euch eine Legende aus der Region vorstellen.

Wieder einmal geht es an den Laacher See und die Abtei Maria Laach, doch diesmal möchte ich euch Nichts über die geologische Geschichte des Sees erzählen, sondern euch die Saga des Raubritters von Maria Laach erzählen.

 

Einst lebte am Laacher See ein grausamer Raubritter, er war offensichtlich vom Teufel besessen und terrorisierte die Mönche des Kloster gar fürchterlich.

Eines Tages erhielt der Abt von einem Boten des Ritters die Nachricht, dass der Ritter den Beistand der Mönche erbete, da er im Sterben liege und Abbitte für seine Taten leisten wollen.

Der Abt überlegte lange, ob er dem Wunsch des Ritters nachkommen solle, da er eine Falle witterte. Doch seine Gutmütigkeit und seine Nächstenliebe erwogen den Abt dazu, sich zu der Burg des Ritters zu begeben, um ihm diesen  Wunsch zu erfüllen und ihn die letzte Ölung zu geben um ihn von seinen Sünden zu befreien.

Von dem seligen Wunsch erfüllt, dass selbst der schändlichste Mensch nicht seinen nahen Tod vortäuschen würde, nur um die Mönche in einen Hinterhalt zu locken, nahm der Abt alle seine Mönche mit auf den Weg, da er nicht alleine zu dem Raubritter fahren wollte.

Durch die Dringlichkeit der Nachricht angespornt nahmen die Mönche einen Schlitten, um über den zugefrorenen See zu fahren, da dies die kürzeste Strecke zur Burg des Ritters war.

Kurz bevor sie das andere Ufer erreichten, kam ihnen ein aufgeregten Mann entgegen gelaufen, der ihnen wild gestikulierend Warnungen zurief. Der Abt stoppte den Schlitten um zu erfahren, was los sei.

Der Mann kam atemlos zu ihnen und erklärte dem Abt, dass der Raubritter am nahen Ufer lauerte, um die Mönche zu tötet. Hatten diese doch den Schutzherren des Klosters um Hilfe gebeten, um sie vor dem Schändlichen zu schützen. Dies hatten den Burgherren so erzürnt, dass er nach dem Tode jedes Mönchen gierte.

Der Abt dankte dem Manne erschrocken und wendete den Schlitten umgehend, um zurück in den Schutz der Kloster Mauern zu gelangen. 

Als der Ritter dies sah, brach er mit seinen Mannen aus dem Hinterhalt hervor und stürmte auf die Mönche zu.

Diese flohen über den zugefrorenen See und der Ritter hatte mit seinen Pferden Schwierigkeiten, sie einzuholen. Kurz vor dem rettenden Ufer hatte er die Mönche jedoch beinahe eingeholt.

Der Ritter brüllte Verwünschungen und spornte seine Männer an, denn er wollte den Abt um jeden Preis erwischen.

Insgeheim wünschte der Abt sich, der See möge sich auftun und diesen gottlosen Gesellen verschlingen.

Als der Ritter sie eingeholt hatte und mit seinem Schwert zu dem tödlichen Hieb ausholte, krachte und splitterte das Eis unter ihm und die Eisdecke begann aufzubrechen.

Die Mönche erreichten in letzter Sekunde das Seeufer und blickten sich um, nur um zu sehen wie der Ritter mit samt seinen Männern und Pferden im eiskalten Wasser versank.

Der Raubritter und seine Mordgesellen schrien und flehten um Gnade, doch ihre Kleidung hatte sich schon voll Wasser gesogen und zog sie unerbittlich auf den Seegrund hinab.

Der Mönch sank auf die knie und dankte Gott für seine Rettung.

Der Legende nach, treibt der Ritter zusammen mit dem Teufel, der sich seine Seele letztendlich geholt hat, immer noch auf dem Seegrund sein Unwesen und setzt als Getreuer des Höllenfürsten sein unheiliges Leben fort.

 

Falls ihr jetzt die Natur um den See selbst erkunden möchtet und schauen wollt, ob ihr den Ritter und seine Spießgesellen entdecken könnt, habe ich hier ein paar Wanderstrecken auf Komoot für euch.

Lydiaturm – Runde um den Laacher See 13,6 Km

Panoramablick Teufelskanzel – Teufelslay Runde – 23,5 Km:

Teufelslay – Panoramablick Teufelskanzel Runde – 16,5 Km

 

So ihr Lieben, ich hoffe ich habe euch wieder einmal ein paar frische Ideen für einen Ausflug geben können und ihr mögt die Geschichte des Raubritters.

Nachlesen könnt ihr sie in dem Buch „Sagen und Legenden aus der Eifel“, erschienen im Regionalia Verlag (ISBN 978-3-95540-358-4)

Ich hoffe ich habe euch neugierig auf die Region gemacht und ihr macht euch bald wieder #rausausdemhaus