Der Landschaftspark Duisburg-Nord, kurz LaPaDu genannt, ist quasi enorm großes Freilichtmuseum auf knapp 180ha Fläche. Er entstand im Rahmen der internationalen Bauausstellung Emscher Park und bildet heute einen der Schwerpunkte der Route Industriekultur. Über eine Million Besucher jährlich lockt das Gelände inzwischen an.
Im Zentrum des Industrieparks steht das stillgelegte Thyssen-Hochofenwerk Duisburg-Meiderich. 84 Jahre lang, von 1901 bis 1985, wurde dort in fünf Hochöfen etwa 37 Millionen Tonnen Roheisen für die Stahlindustrie produziert.
Seit der Stilllegung wurde der Park umgebaut und 1994 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit dem Jahr 2000 steht der Landschaftspark Duisburg unter Denkmalschutz, da ein solch umfassender Gebäudebestand beispiellos ist – nicht nur im Ruhrgebiet, sondern bundesweit.
Besonderheiten im LaPaDu.
Gießhalle 2, wo früher das flüssige Roheisen aus den Hochöfen weiterverarbeitet wurde, ist vom Deutschen Alpenverein in einen alpinen Hochseil- und Klettergarten umgebaut worden. Sage und schreibe knapp 400 Routen gibt es mit zwischen II und IX. Einen Klettersteig (Schwierigkeitsgrade A bis E) wurde ebenfalls eingerichtet .
In der Gießhalle 1 befindet sich ein Sommerkino, was in der warmen Jahreszeit jede Menge Zuschauer anlockt.
Der ehemalige Hochofen 5, wo Erze mit Zusatzstoffen zu Roheisen verschmolzen wurde, ist bis zum zweithöchsten Punkt auf 70 Meter Höhe begehbar gemacht worden. Die Aussicht von dort oben auf die Umgebung ist faszinierent, zum Sonnenuntergang aber ein absolutes „Must“.
Der Gasometer wurde umgebaut zum Tauchrevier. Taucher entwickelten dafür ein Konzept, wo das Gebäude mit 20.000 Kubikmetern Wasser befüllt wird und dadurch zum größten Indoor-Tauchbecken Europas wurde. Seine Maße: 45 Meter Durchmesser, 13 Meter tief. Aufgrund der vielseitigen Unterwasserlandschaft wird es sogar als Trainingszentrum der Polizei und Feuerwehr genutzt.
Highlights für Fotografen
Hochofen 5
Der Hochofen 5 ist sicherlich eines DER Highlights für Fotografen. Dort, wo früher zusammen mit vielen anderen Zuschlagstoffen Erze bei rund 2000 Grad Hitze zu Roheisen geschmolzen wurden, kann man heute über viele eiserne Treppen bis hoch zur obersten Plattform in 70 Metern Höhe gehen.
Egal ob am Tag auf die umliegenden Autobahnen oder in der Nacht, der Ausblick über das Ruhrgebiet ist von oben immer ein Erlebnis. Die Stufen sollten nicht mehr ganz so fitte Besucher ganz in Ruhe angehen, es dauert ein wenig, bis man tatsächlich oben angekommen ist und auf jeder Zwischenebene gibt es einiges zu entdecken.
Das Krokodil
Als das ehemalige Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich noch in Betrieb war, diente „das Krokodil“ als Verladebrücke zum Transport des Eisenerzes in die Tagesbunker hinein. Heute ist es – gerade auch am Abend – ein beliebtes Fotomotiv und spiegelt sich an windstillen Tagen prima in den beiden vorgelagerten Klärbecken.
Kleiner Tipp am Rande: Ein vernünftiges Weitwinkelobjektiv ist hier definitiv ein „Muss“, wenn man den kompletten Gerüstausleger im Wasser mit aufs Foto bekommen möchte.
Bunkeranlagen
In den Bunkern wurde früher Erz und Koks eingelagert. Heute befindet sich dort ein Kletterpark, ein Spielplatz und es kann auch gerne mal eine Kunstausstellung dort präsentiert werden. Auch Lichter- und Videoshows sind möglich.
Verschiedene Kletterrouten gibt es in den Bunkeranlagen. Beeindruckend ist der 530 Meter lange Klettersteig „Via Ferrata Monte Thysso“, wo sich sogar Bergsteiger auf ihre geplanten Touren in den Alpen vorbereiten.
Parken am LaPaDu
Parken am Landschaftspark Duisburg-Nord ist direkt gegenüber des Park-Haupteingangs möglich. Dort befindet sich auch ein großer Parkplatz mit über 1.500 Stellplätzen. Parken ist gratis.
Adresse des Parkplatzes fürs Navi:
Emscherstraße 71
47137 Duisburg
GPS-Koordinaten: 51°28’53.4″N 6°47’01.0″E / 1.481495, 6.783622
Alternativ kann man auch ganz offiziell am Parkplatz bei der Jugendherberge in der Lösorter Straße parken. Die GPS-Koordinaten dafür lauten: 51°28’53.4″N 6°47’01.0″E / 51.481495, 6.783622
Rund um das Gelände des Landschaftsparks gibt es aber auch auf den Seitenstreifen der umliegenden Straßen in aller Regel ausreichend viele Parkmöglichkeiten.
Beleuchtung im Landschaftspark-Duisburg
Immer Freitags, Samstags, Sonntags und an Feiertagen bei Einbruch der Dämmerung bis 01:00 Uhr Nachts werden große Teile der alten Gebäude im Landschaftspark-Duisburg durch eine farbige Beleuchtung von Jonathan Park in Szene gesetzt.
Wenn Du Deinen Besuch im Landschaftspark Duisburg optimal timen möchtest, dann schaue auf jeden Fall, das Du sowohl bei Tageslicht, als auch bei Dämmerung bzw. Dunkelheit dort bist. Der ganze Park schaut durch die illuminierten Gebäude komplett anders aus.
Eindrücke vom nächtlichen Landschaftspark-Duisburg
Restaurants
Neben einigen Restaurants gibt es regelmäßig auch Food-Trucks, welche im weitläufigen Eingangsbereich verstreut auf dem Gelände stehen. Verhungern muss also niemand bei einem Besuch.
Allgemeine Tipps und Infos zum LaPaDu
Es ist durchaus sinnvoll, sich am Tage bereits einmal auf dem Gelände zu orientieren, damit man bei Dunkelheit einen besseren Überblick hat, wo sich was befindet. Zwar gibt es am Haupteingang eine recht gute Karte, die man sich ruhig auch abfotografieren sollte, aber wenn man selber das Gelände bei Tageslicht schon einmal ein wenig erkundet hat, geht das ganze das doch etwas leichter von der Hand, finde ich.
Als Zeitaufwand für einen Besuch würde ich mal Minimum 2 Stunden einplanen. Pauschal lässt sich das relativ schwer einschätzen, da das Gelände relativ groß ist und man sich beim ersten Besuch auch erst einmal einen Überblick verschaffen muss. Noch dazu fotografiert ja nicht jeder immer dieselben Dinge.
Wenn Du Besuchermassen vermeiden möchtest, dann besuche den Landschaftspark Duisburg am besten unter der Woche. Das hat allerdings den Nachteil, das die Beleuchtung abends nicht eingeschaltet ist. Dies ist nämlich nur Freitags, Samstags und Sonntags der Fall. Irgendeinen Kompromiss muss man also wohl oder übel eingehen.
Flüge mit der Drohne über den Landschaftspark sind ohne Ausnahmegenehmigung, welche man bei der Verwaltung des LaPaDu beantragen kann, NICHT erlaubt! Weitere Infos siehe hier.
Nimm eine Taschenlampe/Kopflampe mit, wenn Du Abends das Gelände besuchen möchtest. Obwohl einige der Anlagen beleuchtet sind, ist es auf weiten Teilen des Areals stockduster.
Auf eure Sicherheit solltet ihr nicht nur bei euren Schritten achten – das Gelände ist weiträumig und dunkel. Es ist auch schon vorgekommen, dass hier Fotografen ausgeraubt wurden. Achtet auf euch – und wenn ihr den LaPaDu in professioneller Begleitung besuchen möchtet, so schaut mal nach Foto-Workshops. Es werden einige angeboten.
Ich hoffe ich konnte euch auf den Geschmack bringen und ihr macht euch #rausausdemhaus 😊